Erfahrungen der Technikantinnen

Interview mit der ehemaligen Technikantin Tasha Seidler, geführt von Nele-Marie Heinrich.

 

Welche Leistungskurse hattest du in der Schule?

Ich hatte ganz andere Leistungskurse, nämlich Biologie und Geschichte.

Inwiefern meinst du anders?

Sie waren nicht technisch ausgerichtet und nur ein bisschen naturwissenschaftlich.

Müssen Sie ja auch nicht.

Genau. Ich habe mir erst später überlegt, dass ich mal was Technisches ausprobieren möchte.

Du hast dich entschieden am Hessen-Technikum teilzunehmen, warum?

Ich wusste noch nicht genau, was ich machen wollte. Deshalb nehme ich am Hessen-Technikum teil, weil es über 6 Monate geht und mir Zeit gab, zu überlegen, was ich wollte. Die Einblicke haben mir sehr geholfen.

Dein erstes Praktikum hast du bei Dentsply Sirona in Bensheim absolviert. Dort hast du den Berufsalltag als Informationstechnikerin kennengelernt. Wie war es?

Bei Dentsply Sirona hat es mir sehr gut gefallen. Meine Kollegen waren toll und ich habe wirklich sehr viel gelernt. Vorher hatte ich so gar keine Ahnung von Programmieren und Technik. Dort habe ich viel über Grundlagen erfahren, die mir dann auch weiter geholfen haben.
Ich habe größtenteils mit Arduinos gearbeitet. Das sind kleine Computer, an denen man kleinere Programme abspielen und so Motoren und LEDs steuern kann. Zum anderen habe ich mit einer Programmiersprache eine Applikation entwickelt, die maschinelle Zeitform in die normale Zeitform umwandeln kann und wieder zurück.

Kommt das Berufsfeld der Informationstechnikerin für dich in Frage?

Ja, würde ich schon sagen.

Seit Neujahr bist du in deinem zweiten Praktikumsunternehmen. Bei der ESG Elektroniksystem- und Logistik GmbH schnupperst du in die Welt der Elektrotechnik. Wie ist dein erster Eindruck?

Das Praktikum ist sehr gut, es ist ein interessanter Job. Ich verstehe mich super mit den Kollegen und habe die Möglichkeit an meinem eigenen Projekt eigenständig zu arbeiten. Auch wenn ich für mich persönlich herausgefunden habe, dass die Richtung Elektrotechnik nicht hundertprozentig meins ist.

Was war dein bisheriges Highlight in der Arbeitswelt?

Das Ende meines ersten Praktikums, es war sehr herzlich als ich mich verabschiedet habe. Die Kollegen sind mir ans Herz gewachsen und haben mir sehr viel  Feedback gegeben, was sehr positiv war. Als ich dann nochmal reflektiert habe, habe ich festgestellt, was für einen Erfolg das Praktikum für mich selbst war.

Das Hessen-Technikum findet nicht nur im Unternehmen sondern auch an der Hochschule statt. Was hast du bisher auf dem h_da-Campus erlebt?

Wir haben in alle MINT-Fachbereiche hineingeschnuppert. Dabei haben wir die Besonderheiten sowie den Alltag des jeweiligen Fachbereichs kennengelernt. Wir waren in Vorlesungen und hatten einen praktischen Teil. Uns wurden verschiedene Sachen vorgestellt, sodass man sich einen eigenen Eindruck von dem Fachbereich machen konnte.

Die Bewerbungsphase für den dritten Durchgang des Hessen-Technikums hat gerade begonnen. Was empfiehlst du jetzigen Bewerberinnen?

Dass sie es auch ausprobieren sollten, wenn sie sich unsicher sind, was sie später studieren möchten. Zudem müssen sie sich erstmal keine Gedanken über ihr Können und Leistungen machen.

Für den ersten Tag im Praktikumsunternehmen empfehle ich freundlich und locker zu sein. Probiere Fragen zu stellen, auch wenn es am Anfang nicht leicht fällt.


Interview mit der ehemaligen Technikantin Cécile Debarnot, geführt von Nele-Marie Heinrich.

 

Cécile, welche Leistungskurse hast du in der Schule gehabt?

Bio und Englisch.

Und wusstest du, was du nach dem Abitur machen wolltest?

Nein, ich wusste nur, dass es in den technischen Bereich gehen soll oder vielleicht etwas mit Kunst. Aber eine genaue Vorstellung von Studienfächern und den verschiedenen Möglichkeiten hatte ich nicht.

Dann bist du zum Hessen-Technikum gekommen. Du hast dein erstes Praktikum bei der bauverein AG in Darmstadt absolviert und dort ins Bauingenieurwesen hineingeschnuppert. Wie war es und welche Tätigkeiten haben deinen Berufsalltag bestimmt?

Also ich fand das Praktikum beim bauverein AG auf jeden Fall gut, denn es hat mir gezeigt, was eine Bauingenieurin macht. Man arbeitet als Bauingenieurin sehr viel mit Architekten zusammen, daher konnte ich auch zwischen den beiden Berufsfeldern Unterschiede erkennen. Das war gut für mich, da ich mich nicht entscheiden konnte zwischen beiden.
In meinem ersten Monat war ich hauptsächlich mit Handwerkern unterwegs. So habe ich nebenbei auch Ausbildungsberufe kennengelernt und weiß nun, dass ich lieber studieren möchte. Im zweiten Monat war ich hauptsächlich in der Lincoln Siedlung – (eine Siedlung im Süden von Bessungen; (Anmerkung der Verfasserin) – und habe dort mit Bauingenieuren und Architekten zusammengearbeitet. Es wurden Baufelder besprochen. Das war schon cool, weil jedes Detail von Anfang bis Ende beispielsweise beim Bau einer Tiefgarage durchgeplant wird. Welche Materialen man braucht, an was man alles denken muss, wie müssen Kabel verlegt werden und wie ist die Infrastruktur davon und drum herum…Das ist ein riesiges logistisches Problem, das alles hinzubekommen in der vorgesehenen Zeit. In meinem letzten Monat war ich im Hauptgebäude und habe mich viel mit der Sanierung von Rettungswegen beschäftigt. Dabei habe ich hauptsächlich im Büro gesessen und mir  mit denjenigen vor Ort ein Bild gemacht, was gemacht werden muss.

Aha, und kommt im Rückblick das Berufsfeld Bauingenieurin für dich in Frage?

Auf jeden Fall. Zwar schwanke ich noch zwischen Architektur und Bauingenieurwesen, aber ich glaube es wird Bauingenieurwesen. Die Berufsaussichten sind sehr viel besser, es wird immer gesucht und zumal ich im Unternehmen einen guten Einblick bekommen habe.

Was ist dein Highlight gewesen?

Also mein Highlight war eine Grundbesprechung eines Baufeldes. Die hat zwar wirklich lange gedauert, alle Beteiligten waren vor Ort und haben mithilfe einer riesigen Präsentation das komplette Gebäude von oben bis unten durchgeplant. Mit allen Materialien, die gebracht werden. Das hat mir gezeigt, was hinter dem Beruf steckt und was man später mal so macht und mitbekommt. Man arbeitet nicht nur mit den eigenen Kollegen, sondern auch mit anderen Unternehmen zusammen, die extra zu der Besprechung da waren- einfach ein riesen Aufwand. Diese Besprechung hat mich sehr beeindruckt!

Nun findet das Hessen-Technikum nicht nur im Unternehmen, sondern auch auf dem Hochschulcampus statt. Was hast du bisher an der h_da erlebt?

Mir haben die Tage immer sehr gut gefallen. Ich konnte mich mit den anderen austauschen und unterhalten, was die so im Unternehmen erleben. Es war schön, mehr als nur den Berufsalltag zu sehen und die Vorlesungen haben mir sehr gut gefallen. Vor allem ganz normale Vorlesungen mit anderen Studierenden drin. Ebenso war es schön, dass wir auch private Vorlesungen hatten, wo einem nochmal ein Studiengang vorgestellt wurde. Das war besonders hilfreich, wenn man sich noch nichts wirklich drunter vorstellen konnte. Der Fachbereich Bauingenieurwesen hat mich natürlich besonders interessiert. Aber ich fand auch das Programm aus Vorlesungen und Praxis an den Fachbereichen Informatik und Elektrotechnik gut. Wir haben unter anderem eine App selbst programmiert, mit der man Licht steuern konnte. Das war echt interessant, auch wenn ich Elektrotechnik später nicht studieren möchte. Aber einen Einblick darin zu bekommen, war gut.

Nun komme ich zu meiner letzten Frage an dich. Die Bewerbungsphase für den dritten Durchgang hat gerade begonnen, was empfiehlst du jetzigen Bewerberinnen?

Auf jeden Fall sich nicht zu viel Panik vor den Bewerbungsgesprächen zu machen. Klar, muss man sich vorbereiten und am besten bringt man seine Bewerbung ausgedruckt nochmal mit. Aber grundsätzlich braucht man keine Angst zu haben, das sind auch nur normale Menschen.